Kultur
US-Forscherin hält SpongeBob für rassistisch und kolonialistisch

Eine amerikanische Anthropologin ist der Ansicht, dass die Rahmenhandlung der beliebten Zeichentrickserie SpongeBob außerdem dazu geeignet sei, „gewalttätige amerikanische Militäreinsätze zu verharmlosen“.
Seattle. – Wie der britische Independent berichtet, unterstellt Holly Barker, eine Anthropologin der University of Washington, der Kinderserie SpongeBob Schwammkopf, rassistische Ressentiments zu schüren. Das seit zwanzig Jahren erfolgreiche Programm spiele „eine Rolle, die Aneignung indigener Länder durch koloniale Siedler zu normalisieren“. Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass „das angestammte Bikini-Volk in seiner nicht-fiktionalen Heimat ausgelöscht wurde“.
Forscherin: SpongeBob verharmlost US-Kernwaffentests
Barkers Vorwürfe im Fachmagazin The Contemporary Pacific beziehen sich auf den Heimatort von SpongeBob namens Bikini Bottom. Dort lebt der freundliche Schwamm in einer Ananas unter dem Meer. Dieser Ort ist nach Ansicht der Forscherin dem Bikini-Atoll auf den Marshall-Inseln nachempfunden. Dort kam es 1946 zu großen Umsiedelungen, da die US-Armee die Insel als Testgebiet für Kernwaffentests vorsah.
Dadurch dass SpongeBob ein amerikanischer Charakter sei, sei die Cartoon-Figur verantwortlich dafür, „gewalttätige amerikanische Militäreinsätze zu verharmlosen“. Der Schwamm lebe in einem Gebiet lebe, welches Einheimische hätten verlassen müssen. Dies zeige sein Privileg, sich „keine Gedanken über die Detonation von Atombomben machen zu müssen“.
Serie bedient angeblich rassistische Stereotypen
Problematisch sieht Barker neben einem angeblichen Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern außerdem, dass Charaktere der Serie sich die kulturellen Eigenheiten pazifischer Kulturen aneignen. Dies zeige sich durch das Tragen von Hawaiihemden, das Vorkommen von monumentalen Köpfen wie auf der Osterinsel, Häusern in Ananasform oder Klänge von Steel-Gitarren. Damit würden Stereotype der Region bedient.
Der Ansicht Barkers zufolge bringen diese Referenzen den Kindern eine Ideologie bei welche es in Ordnung findet, dass ein „US-Charakter wie Spongebob […] im Heimatland eines anderen Volkes“ wohne. Dabei solle man sich angesichts einer „Hamburger-liebenden amerikanischen Gemeinschaft“, welche die „Bikini-Lagune besetzt“ unwohl fühlen. Dies untergrabe nämlich „jeden Aspekt kultureller Souveranität“.

-
Interview3 Tagen ago
Martin Rutter: „Es ist eine klassische Strategie der gekauften Medien“
-
Österreich6 Tagen ago
Vorwurf der Dollfuß-Nähe: Droht auch Blümel Skandal um Diplomarbeit?
-
Gesellschaft5 Tagen ago
„Presse Service Wien“: Linksextreme Überwachungskamera
-
Deutschland4 Tagen ago
Wegen AfD-Bericht: Senat droht Verfassungsschutz mit Konsequenzen
Heimatvertriebener
14. Oktober 2019 at 17:51
War die Gewalt bei „Tom und Jerry“ nicht auch schon immer rassistisch und katzenfeindlich? Zudem könnte man doch glatt auf den menschlichen Vergleich mit den „Tommis“ und den „Jerris“ kommen.
Fred Gisii
14. Oktober 2019 at 22:00
Zeitgeist-Gemecker
Samuel
16. Oktober 2019 at 19:39
Dies untergrabe nämlich „jeden Aspekt kultureller Souveranität”
Ist Sinn und Zweck von Multikulti nicht dass ein Jeder leben darf wo und wie er/sie/es leben will? Habe ich eine Reform des Multikulit-kults verpasst?
Ob diese Frau überhaupt versteht was sie da äussert?