Gesellschaft
AfD und COMPACT im Streit wegen Auftritt von Sayn-Wittgenstein

In einem Schreiben an COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer unterstellte AfD-Bundesgeschäftsführer
Hans-Holger Malcomeß dem Magazin, sich in innerparteiliche Angelegenheiten einzumischen. Elsässer wiederum spricht von einem
„schweren Angriff auf ein unabhängiges Medium“.
Berlin. – Hintergrund des Schreibens ist eine Konferenz des Alternativmediums, bei welchem die schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete Doris von Sayn-Wittgenstein als Referentin eingeladen ist. Gegen die ehemalige AfD-Funktionärin Sayn-Wittgenstein lief bis vor Kurzem ein Parteiausschlussverfahren, das jedoch am Montag per schriftlichem Beschluss vom AfD-Landesschiedsgericht in erster Instanz abgewiesen wurde – der AfD-Bundesvorstand will in Berufung gehen. Bereits zuvor hatte die AfD Schleswig-Holstein die Juristin aus der Landtagsfraktion ausgeschlossen.
Der AfD-Bundesvorstand wirft Sayn-Wittgenstein vor, den Verein Gedächtnisstätte unterstützt zu haben und dort auch Mitglied gewesen zu sein. Der Verein steht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD, weil er vom thüringischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Sayn-Wittgenstein hingegen betont, niemals Mitglied des Vereins gewesen zu sein.
„Unzulässige Einmischung in Partei-Angelegenheiten“
In dem Brief, welcher auf der COMPACT-Internetseite veröffentlicht wurde, wertet der Bundesgeschäftsführer der AfD, Hans-Holger Malcomeß, die Einladung an Sayn-Wittgenstein als „unzulässige Einmischung in Partei-Angelegenheiten“.
Weiter wird Elsässer unterstellt, er würde „offenbar zielgerichtet innerparteiliche Auseinandersetzungen […] verstärken, wenn nicht sogar steuern.“
Der Brief enthält abschließend die Aufforderung, die Rednerin von der Veranstaltung auszuladen.
Elsässer: „Eingriff in die Pressefreiheit“
Im Antwortschreiben des COMPACT-Chefredakteurs Jürgen Elsässer ist die Rede von einem „schweren Angriff auf ein unabhängiges Medium“ und einem „versuchten Eingriff in die Pressefreiheit“.
Konferenz mit Sayn-Wittgenstein
Bei der Konferenz zu dem Thema „Freispruch für Deutschland – Unsere Geschichte, unser Erbe, unser Stolz“ soll Doris von Sayn-Wittgenstein über das Thema „Meinungsfreiheit und Geschichtspolitik“ referieren.
Laut Elsässer sei der Brief des AfD-Bundesvorstands „schlimmer als alle Einmischungsversuche in [seine] Pressearbeit durch die damalige Vorsitzende Frauke Petry und deren Lebensgefährten Marcus Pretzell“.
Im Jahr 2017 wurde das COMPACT-Magazin auf Drängen von Petry und Pretzell vom Europakongress in Koblenz nicht zugelassen. Als Gäste waren dort unter anderem Matteo Salvini und Marine Le Pen eingeladen.

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Zickenschulze
1. Mai 2019 at 13:51
Schwaches Argument
Sonnenfahrer Mike
2. Mai 2019 at 4:22
Ich bin zu tiefst schockiert über diesen Brief des AfD-Bundesvorstandes an Jürgen Elsässer
und das Compact-Magazin, denn genau das ist es – Einmischung in die Meinungs-, in die
Presse- und in die allgemeine Handlungsfreiheit – was ich auf gar keinen Fall möchte,
weder von einer amtierenden Bundes- oder Landesregierung, noch von den Altparteien
und erst Recht und dreimal nicht von einer Partei, die sich patriotisch nennt, denn das
ist alles andere als patriotisch, demokratisch und rechtstaatlich und genau das, was
ich durch uns, das Deutsche Volk, abgeschafft und bekämpft sehen möchte.